Minder im Geiste, minder im Handeln,

in Stunden des Tages und denen der Nacht;

niemals mit klopfendem Herzen erwacht,

immer bedacht, über Netzen zu wandeln.

 

Möglichst verneinend, sich je zu verbandeln;

ach, hättest du einmal das Pech ausgelacht,

ließest die Flammen entfesselt, entfacht

im Sturme frei brennen; statt dessen verschandeln

 

sinnlos die Lebensminuten dein Sein.

Tiefschürfend bedenkst du im Takt der Sekunden

innere Schranken; die Vernunft sperrt dich ein.

 

Stumpfsinnig blickst du durch staubblinde Scheiben;

Charakter nennst du deine leblosen Wunden.

Harsch gibst du Rat. Und so willst du bleiben?

Mai 2010