Die Zeit führt ein verlockend angenehmes Regiment;
Als hätten wir sie Berge hoch, ja, meeresgleich,
Solang wir jung sind, wähnen wir uns endlos reich;
Sie gibt uns Raum für jeden spannenden Moment.

Tatsächlich aber führt sie in geheimen Listen
Und Tabellen über unser Tun und Lassen Buch,
Notiert sich Stunden, macht sich Knoten in ein Tuch,
Derart gerüstet merkt sie sich die Lebensfristen.

Eines Tages, wenn wir noch von der Zukunft träumen,
Nach Sternen langen, greift sie in das Getriebe ein;
Ganz unauffällig werden bunte Lebensfarben blass.

Langsam, doch unerbittlich rinnt der Sand durchs Glas.
Am Ende angekommen, werden Meer und Berge klein.
So vieles werden wir zum Schluss versäumen.

 

 

 

13. September 2010