pro fundis

 

Hört doch! Das Narrenvolk!

Spielt auf! Ruft die Städter zum Tanze

vor die Tore der Stadt!

Musik in den Ohren –

gib dich verloren.

Lasst Kränze uns winden,

neue Freundschaften finden,

lasst uns trinken uns schmausen

und alles frei Haus!

Nur für feine Banausen

ist kein Platz freizulassen.

Sie leben doch stets in Saus und Braus,

sollen doch protzen und pratzen

und sich dickbäuchig sonnen

in Eigenlob, Lüge und Trug.

Wir lauschen den Weisen

der Trommeln und Flöten,

der Pfeifen und Tröten,

so rhythmisch und fein

und nächtens schunkeln

wir allesamt trunken

dem bunten Volk hinterdrein.

Der Morgen findet uns

selig schlummernd

an Wiese und Hang.

Die Musikanten sind fort,

mit ihnen schwanden Frohsinn und Klang.

Schert euch nun nach Hause,

das Fest ist vorbei.

Doch die Pforten der Stadt –

sie sind fest verschlossen;

es ist wie ein Hohn,

sie zu entriegeln kostet

den ganzen Monatslohn.

Und der Marktschreier,

beschützt vom Büttel mit Hunden,

verliest die neuen Gesetze,

die man noch über Nacht

für ausgezeichnet befunden.

So wird bei Tageslicht offenbar,

wer wirklich der freizügige Wiesenwirt war.