Eiderenten

Hoch im Norden geht die lange Nacht zu Ende,

Erste Strahlen blitzen über einen fernen Rand,

Reste kalter Schatten liegen auf dem Land;

Zugefrorene Seen warten auf die Wende.

 

Eiderenten suchen fliegend schon behände

Neuerlich die alten Plätze auf am Strand;

Schnee zerschmilzt; darunter Fels und Sand

Bietet wieder Platz fürs Nest und Ehestände.

 

Ruhelos, das Blut pulsierend, mit dem Ziel,

Endlich eine Partnerin für sich zu finden,

Charme versprühend, balzend, wild und sacht.

 

Hin und her gerissen von seinem Zauberspiel,

Erliegt sie, fügt sich, lässt sich binden.

Reicht ihm ihr Leben bis zur nächsten langen Nacht.
(Sonett - Akrostichon)