Wenn du noch einmal sterben solltes
stirb bitte im November
und nicht an einem Neubeginn.
Denn alle Pläne von der Neujahrsnacht
zerstäuben zwischen Flocken weißen Schnees.
Glaube mir, es tut so furchtbar weh;
der Schmerz tropft aus dem Herzen
wie tausend kleine Kerzen im Dezember.
Wenn du noch einmal sterben solltest,
stirb nicht im kalten Januar,
da schenkt kein warmes Fleckchen Trost.
Und klare Nächte mit dem Silberlicht
der Sterne – wie leuchten sie so wunderbar -
doch genau das sollen sie nicht.
Ich weiß ja, dass du es nicht wolltest.
Kannst du selbst dein Fortgehen nicht vermeiden,
lass es nicht zu in einer Sommerzeit,
in der die Lebenslust aus allen Poren quillt
und dann in Sehnsucht stecken bleibt,
wie Dornen tief in einem wundem Fleisch,
das blutet und das niemand stillt.
Lass doch dein Liebstes nicht so leiden.
Wenn du erneut gezwungen wirst zu diesem Schritt
geh bitte nicht vor einem Frühlingsrausch.
Es ist so grausam, all dem Werden und Entstehen
ringsumher an Zweig und Blatt, in jedem Vogelnest
mit Trauer in dem Herzen zuzusehen.
Wenn sich das Sterben nicht vermeiden lässt -
dann nimm mich auf die lange Reise mit.