Den Sommer hör ich grad von Ferne läuten,

schon streben ungezählte Scharen hin zu Flügen

und lassen sich in drangsalvollen Zügen

die Augen und die Ohren schmerzvoll weiten.

 

Ich aber neige zum Verweilen in dem Garten,

bin dankbar für die Post, die sie mir schicken

und muss nicht meine Liege weiter rücken;

brech nur in Träumen auf zu großen Fahrten.

 

Während am Mittelmeer die Insulaner zittern,

bricht durchs Geäst der Linde in den Zweigen

und fängt sich an den alten rostgen Gittern

 

das Sonnenlicht. Es tanzt in wildem Reigen,

noch ehe unsere Tage hier verwittern,

das Blumenvolk, vor dem wir uns verneigen.

 

Juni 2007