Mit einem Mantel möchte ich mich bedecken

und meine Missgestalt verstecken.

Kann mich nicht rühmen,

eines Freundes Freund zu sein

und auch kein Weib nenn ich mein eigen.

Keinem darf ich mich mehr zeigen,

drum geh ich meine Straße ganz allein.

Durch Moore schleich ich meiner Wege,

hab zur Gesellschaft nur den Mond,

der mich mit einem fahlen Licht belohnt,

eher mir zum Ärger als zur Freude.

Meine Nahrung fische ich in Tümpeln,

deren Oberflächen Blasen schlagen

und bade zwischen Scheußlichkeiten,

die allesamt mein Abbild tragen.

Denn von mir sind sie gezeugt

und keiner hat mich dran gehindert,

als ich Mensch unter Menschen war.

Zur Umkehr ist es jetzt zu spät,

hinaus gejagt und jeder Liebe bar

such ich mein Lager mir zur Nacht

und bette meinen Restverstand

auf ein winzig Inselland.

Meine Sehnsucht nach Gesellschaft

wird gestillt

durch eine fette braune Kröte,

die mir im Röhricht eine Serenade bringt.

Wenn mein Körper einst im Moor versinkt,

sind meine Spuren längst mit Wasser aufgefüllt.

aus: Im Zeitalter der Heuschrecke" - 1992
Lyrikband der edition feldhase, hamburg